Appenzeller Sennenhund
- von Kerstin Konrad
- aktualisiert am 8. Juli 2023
Über den Appenzeller Sennenhund
Der Appenzeller Sennenhund ist eine mittelgroße Schweizer Gebrauchshunderasse. Er stammt aus dem Appenzellerland im Nordosten der Schweiz und ist eine von vier regionalen Sennenhundrassen, die sich alle durch ihr charakteristisches dreifarbiges Fell auszeichnen.
Geschichte
Der Appenzeller Sennenhund wurde erstmals 1853 im Buch „Tierleben der Alpenwelt“ als kurzhaariger, mittelgrosser, mehrfarbiger Hund vom Typ Spitz beschrieben, der sowohl zur Bewachung des Hofes als auch zum Hüten des Viehs eingesetzt wurde. 1895 warb der Oberförster Max Siber für die Rasse und forderte die Schweizerische Kynologische Gesellschaft (SKG) auf, aktiv zu werden. 1898 stellte der Kanton St. Gallen die nötigen Mittel für die Zucht des Appenzeller Sennenhundes zur Verfügung. Die SKG bildete eine Spezialkommission zur Feststellung der Rassemerkmale und an der Ausstellung in Altstätten wurden 9 Rüden und 7 Hündinnen ausgestellt und mit Preisen von 5 bis 10 Franken prämiert. An der ersten internationalen Hundeausstellung in Winterthur wurden 8 Appenzeller Sennenhunde in der neuen Klasse gemeldet.
1906 wurde auf Anregung von Prof. Dr. Albert Heim der Appenzeller Sennenhunde-Club gegründet mit dem Ziel, die Rasse in ihrer Ursprünglichkeit zu erhalten und zu fördern. Der Club legte das „Appenzeller Sennenhund-Stammbuch“ zur Registrierung der Welpen an und begann mit der selektiven Reinzucht. 1914 wurde der erste offizielle Rassestandard von Prof. Heim festgelegt. Ursprünglich war die Rasse nur im Appenzellerland verbreitet, heute ist sie in der ganzen Schweiz und über die Landesgrenzen hinaus verbreitet und wird auch in vielen europäischen Ländern gezüchtet. Der Appenzeller Sennenhund unterscheidet sich heute deutlich von den anderen Schweizer Sennenhunden. Trotz seiner Beliebtheit ist der Zuchtbestand des Appenzeller Sennenhundes noch klein und kann nur durch eine verantwortungsvolle und sorgfältige Zucht zur Erhaltung seiner natürlichen und hervorragenden Erbanlagen aufgebaut und gefestigt werden.
Temperament
Wie alle grossen, aktiven Arbeitshunde braucht der Appenzeller Sennenhund eine frühe Sozialisierung und Erziehung.
Gemäss Rassestandard ist er ein lebhafter, energischer Hund, der Fremden gegenüber misstrauisch ist. Aufgrund seiner Grösse und Energie ist eine Haltung in der Wohnung nicht empfehlenswert, sondern eher in einem Bauernhaus.
Pflege
Der Appenzeller Sennenhund hat ein dichtes, glänzendes, schwarzes oder braunes Fell mit lohfarbenen und weissen Abzeichen. Die Unterwolle ist dicht und kann schwarz, braun oder grau sein. Die lohfarbenen Abzeichen sind symmetrisch und befinden sich über den Augen, an den Wangen, an der Brust und an den Läufen. Die weißen Abzeichen umfassen eine Blesse im Gesicht, Weiß vom Kinn bis zur Brust, Weiß an allen vier Pfoten und eine weiße Schwanzspitze. Das Fell ist pflegeleicht und muss nur regelmässig gebürstet werden.
Gesundheit
Das Appenzeller Pferd ist eine gesunde Rasse mit wenigen Gesundheitsproblemen. Die Lebenserwartung liegt bei 13 bis 15 Jahren, aber es ist nicht ungewöhnlich, dass sie weit darüber hinaus leben.
Bewegung
Der Appenzeller ist eine energische Hüte- und Arbeitshunderasse mit außergewöhnlicher Intelligenz, die geistige und körperliche Stimulation benötigt. Der Beginn der Sozialisierung und des Trainings in jungen Jahren ist für diese Rasse unerlässlich. Aufgrund seiner beeindruckenden Kraft und Schnelligkeit benötigt der Appenzeller viel Platz zum Laufen und Spielen. Das Leben in einer belebten Stadt oder Vorstadt ist für diese Rasse nicht geeignet, es sei denn, sie werden ausreichend beschäftigt, um ihre Bedürfnisse zu befriedigen. Er hält sich am liebsten im Freien auf, wo er sich aufgrund seines Hüte- und Bewachungstriebs und seiner Bindung an Revier und Familie nicht verlaufen kann.
Ausbildung
Der Appenzeller ist eine energische und zuverlässige Rasse, die eine frühe Sozialisierung und ein Gehorsamkeitstraining der Welpen erfordert. Aufgrund ihrer hohen Intelligenz benötigen sie einen starken und konsequenten Führer, der streng, aber respektvoll ist. Harte Trainingsmethoden sind bei dieser Rasse nicht effektiv. Der Appenzeller ist bekannt dafür, dass er sein Haus, sein Revier und seine Menschen beschützt. Deshalb ist es wichtig, dass er von klein auf eine Vielzahl von Umgebungen und sozialen Erfahrungen kennen lernt. Ein gut erzogener Appenzeller kann ein treuer und liebevoller Begleiter sein, auch wenn er nicht für alle Besitzer geeignet ist, insbesondere nicht für solche ohne Erfahrung. Geben Sie ihm eine Aufgabe und eine gute Führung, und er wird zufrieden und treu sein.
Ernährung
Die Ernährung des Appenzeller Sennenhundes sollte ausgewogen sein und aus hochwertigem Hundefutter bestehen, das entweder im Handel erhältlich ist oder unter tierärztlicher Aufsicht und Bewilligung selbst hergestellt werden kann. Die Ernährung sollte dem Lebensabschnitt des Hundes angepasst sein, egal ob Welpe, erwachsener Hund oder Senior. Übergewicht ist ein häufiges Problem, daher ist es wichtig, die Kalorienzufuhr und das Gewicht des Hundes zu überwachen. Leckerlis können beim Training eine wichtige Rolle spielen, aber eine übermäßige Belohnung kann zu Übergewicht führen. Es ist wichtig, sich darüber zu informieren, welche Nahrungsmittel für Hunde sicher sind und welche nicht, und einen Tierarzt zu konsultieren, wenn Bedenken hinsichtlich der Ernährung oder des Gewichts des Hundes bestehen. Frisches, sauberes Wasser sollte immer leicht zugänglich sein.