Berner Sennenhund
- von Kerstin Konrad
- aktualisiert am 8. Juli 2023
Über den Berner Sennenhund
Der Berner Sennenhund ist trotz seines quadratischen Aussehens etwas länger als hoch. Er ist ein robuster, großer und widerstandsfähiger Hund, der Kraft, Schnelligkeit und Wendigkeit in sich vereint. Die natürliche Gangart des Berner Sennenhundes ist ein langsamer Trab, aber mit guter Reichweite und Schwung. Das dichte Fell ist mäßig lang, leicht gewellt oder gerade und schützt vor Kälte. Der Ausdruck ist sanft und die Farbe auffallend.
Geschichte
Der Berner Sennenhund ist der bekannteste der Sennenhunde oder Schweizer Sennenhunde und zeichnet sich dadurch aus, dass er als einziger ein relativ langes, seidiges Fell hat. Der Ursprung der Rasse ist bestenfalls spekulativ. Einige Experten gehen davon aus, dass die Geschichte der Rasse auf die römische Invasion der Schweiz zurückgeht, als römische Mastiffs mit einheimischen Herdenschutzhunden gekreuzt wurden. Aus dieser Kreuzung ging ein kräftiger Hund hervor, der dem alpinen Klima standhalten und als Zughund, Herdenschutzhund, Viehtreiber, Hirtenhund und allgemeiner Hofhund eingesetzt werden konnte.
Trotz seiner Nützlichkeit wurde kaum versucht, ihn gezielt als Rasse zu erhalten. Ende des 19. Jahrhunderts war die Rasse vom Aussterben bedroht. Man fand diese Hunde nur noch in den Tälern der Voralpen. Dank der Bemühungen von Dr. Heim wurden diese Hunde in der ganzen Schweiz und sogar in Europa verbreitet. Die besten Exemplare wurden in der Gegend von Dürrbach gefunden, was der Rasse den Namen Dürrbachler einbrachte. Mit der Verbreitung der Rasse wurde der Name in Berner Sennenhund geändert.
Wesen
Der Berner Sennenhund ist ein unkomplizierter, ruhiger Familienhund (nach der Pubertät). Der Berner Sennenhund ist sensibel, treu, sehr anhänglich, kinderlieb und Fremden gegenüber oft zurückhaltend. Der Berner Sennenhund versteht sich im Allgemeinen gut mit anderen Hunden und Haustieren. Er verträgt es nicht gut, wenn er vom Familienleben isoliert wird.
Pflege
Der Berner Sennenhund liebt die freie Natur, vor allem bei kaltem Wetter. Er braucht täglich mäßigen Auslauf, entweder in Form von langen Wanderungen oder Spaziergängen an der Leine. Das Fell muss ein- bis zweimal pro Woche gebürstet werden, bei Haarausfall auch öfter. Ein Schweizer Sprichwort beschreibt die Lebenserwartung des Berners: „Drei Jahre ein junger Hund, drei Jahre ein guter Hund und drei Jahre ein alter Hund. Der Rest ist ein Geschenk Gottes“.
Gesundheit
Berner sind im Allgemeinen gesunde Hunde, und verantwortungsbewusste Züchter untersuchen ihre Zuchttiere auf Gesundheitsprobleme wie Hüft- und Ellbogendysplasie, Blutkrankheiten, einige Krebsarten und progressive Netzhautatrophie. Alle großen Rassen sind anfällig für Magendrehung, eine plötzlich auftretende, lebensbedrohliche Magenerkrankung. Berner-Besitzer sollten lernen, auf welche Anzeichen sie achten müssen und was zu tun ist, wenn diese auftreten. Wie bei allen Rassen sollten auch beim Berner die Ohren regelmäßig auf Anzeichen von Infektionen untersucht und die Zähne häufig mit einer für Hunde geeigneten Zahnpasta geputzt werden.
Bewegung
Berner Sennenhunde brauchen mindestens eine halbe Stunde Bewegung pro Tag, um gesund und glücklich zu bleiben. Obwohl Berner Sennenhunde für ein Leben im Haus mit ihrer Menschenfamilie bestimmt sind, lieben sie Aktivitäten im Freien und sind ausgezeichnete Begleiter auf langen Spaziergängen oder Wanderungen. Outdoor-begeisterte Besitzer nehmen ihre Hunde oft mit zum Campen und auf Rucksacktouren. Berner Hunde ziehen gerne kleine Kinder im Wagen, und einige nehmen sogar an Gespannfahrwettbewerben teil. Weitere Hundesportarten, in denen Berner Hunde erfolgreich sind, sind Agility, Hütehundesport, Obedience, Rallye und Fährtenarbeit.
Ausbildung
Frühe Sozialisierung und Gehorsamkeitstraining sind für alle Hunde wichtig, besonders aber für große Rassen wie den Berner Sennenhund. Berner Sennenhunde sind intelligent und wollen gefallen, so dass sie in der Regel leicht zu erziehen sind. Außerdem sind sie anhänglich und offenherzig; ihre Gefühle werden leicht verletzt, so dass sie nicht gut auf harte Korrekturen oder Trainingsmethoden reagieren. Ein Berner möchte mit seiner Familie zusammen sein, und es kann zu unerwünschten Verhaltensweisen kommen, wenn er regelmäßig für längere Zeit allein gelassen wird.
Ernährung
Der Berner Sennenhund sollte ein hochwertiges Hundefutter vertragen, das entweder im Handel erhältlich ist oder unter Aufsicht und nach Absprache mit dem Tierarzt selbst zubereitet werden kann. Die Ernährung sollte dem Alter des Hundes (Welpe, erwachsener Hund oder Senior) angepasst werden. Manche Hunde neigen zu Übergewicht, daher sollten Sie auf die Kalorienzufuhr und das Gewicht Ihres Hundes achten. Leckerlis können ein wichtiges Trainingsmittel sein, aber zu viele Leckerlis können zu Übergewicht führen. Informieren Sie sich, welche Nahrungsmittel für Hunde sicher sind und welche nicht. Wenden Sie sich an Ihren Tierarzt, wenn Sie Fragen zum Gewicht oder zur Ernährung Ihres Hundes haben. Sauberes, frisches Wasser sollte immer zur Verfügung stehen.