Leonberger
- von Kerstin Konrad
- aktualisiert am 8. Juli 2023
Über den Leonberger
Der Leonberger ist ein großer, muskulöser Arbeitshund, der sich gut für seine ursprüngliche Verwendung als Familien-, Hof- und Zughund eignet. Die Rasse ist stark und kräftig, von mittlerer bis schwerer Statur, etwas länger als hoch. Vor allem die Rüden tragen eine löwenartige Mähne an Hals und Brust, und sowohl Rüden als auch Hündinnen haben ein doppeltes Fell. Das Fell ist mittellang bis lang, das Deckfell ist mittelweich bis grob, liegt flach und ist meist gerade. Das Unterfell ist weich und dicht. Die Körperkonturen sind stets erkennbar. Der Leonberger bewegt sich leichtfüßig und anmutig. Er hat einen mühelosen, kraftvollen, raumgreifenden Gang mit gutem Vortritt und starkem Schub. Ein ausgeglichenes, sicheres Temperament sowie Gehorsam und Wachsamkeit sind für seine Rolle als Familienbegleiter unerlässlich.
Geschichte
Der Leonberger stammt ursprünglich aus der deutschen Stadt Leonberg, wo er angeblich seit den 1830er Jahren gezüchtet wurde, um dem Löwen im Stadtwappen zu ähneln. Der Bürgermeister der Stadt, Heinreich Essig, war Hundezüchter und soll einen Landseer Neufundländer mit einem „Barry“ (Vorläufer des Bernhardiners) und dann mit einem Großen Pyrenäenhund gekreuzt haben. Diese Behauptung ist jedoch umstritten, da es bereits 1585 Beschreibungen von Hunden in Österreich gibt, die dem Leonberger sehr ähnlich sehen. Außerdem sind moderne Genetiker der Ansicht, dass mehr als die drei genannten Rassen erforderlich sind, um die bei den frühen Leos beobachteten Merkmale hervorzubringen. Unabhängig davon war Essig ein begnadeter Züchter und vermittelte seine Hunde an Berühmtheiten seiner Zeit, darunter mehrere Königsfamilien. Aber auch das einfache Volk schätzte die Rasse als vielseitig einsetzbaren Hof-, Wach- und Zughund. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde die Rasse sehr populär und teuer, vor allem weil ihr Schöpfer sie dem Adel schenkte, um ihn für die Rasse zu begeistern. Im Ersten Weltkrieg zogen die Leonberger Munitionswagen. Nur fünf Leonberger überlebten diesen Krieg. Den Zweiten Weltkrieg überlebten nur acht Leos. Alle modernen Leonberger gehen auf diese Hunde zurück, nachdem eine Gruppe deutscher Züchter sie 1945 in einer konzertierten Aktion gerettet hatte. Heute ist die Rasse in Europa sehr beliebt, in Amerika jedoch noch selten anzutreffen. Leos werden als Wasserrettungshunde eingesetzt, die aus Hubschraubern springen, um Ertrinkende zu retten.
Temperament
Als Familienhund ist der Leonberger ein angenehmer Partner für die heutigen Wohn- und Lebensverhältnisse, der problemlos überall hin mitgenommen werden kann und sich durch seine ausgeprägte Kinderfreundlichkeit auszeichnet. Er ist weder scheu noch aggressiv. Als Begleiter ist er verträglich, gehorsam und unerschrocken in allen Lebenslagen. Besondere Anforderungen an ein stabiles Temperament sind:
- Selbstsicherheit und souveräne Gelassenheit.
- Mittleres Temperament (einschließlich Verspieltheit).
- Bereitschaft zur Unterordnung.
- Gute Lern- und Merkfähigkeit.
- Unempfindlich gegen Lärm.
Pflege
Leos sind athletischer und beweglicher als viele große Rassen, aber sie sind keine guten Jogger. Sie genießen den täglichen Spaziergang oder das Herumtollen und sogar längere Wanderungen. Sie eignen sich auch gut zum Ziehen von Karren, zum Schwimmen und zum Suchen und Retten. Das dichte Fell muss mehrmals pro Woche gebürstet werden, während des Fellwechsels sogar täglich. Sie lieben kaltes Wetter.
Gesundheit
Wie bei allen Hunden sind ausreichende Bewegung und Ernährung, regelmäßige tierärztliche Untersuchungen und die Bekämpfung von Parasiten der Schlüssel zu einem glücklichen und gesunden Leben. Bei großen Hunden wie dem Leonberger kann es zu Blähungen kommen, bei denen sich der Magen verdreht und Gas eingeschlossen wird. Eine Blähung kann schnell tödlich enden, und es ist wichtig, die Anzeichen zu kennen, z. B. Sabbern, Unruhe, ein aufgeblähter Bauch und Erbrechensversuche. Besitzer gefährdeter Hunde können vorbeugen, indem sie den Magen ihres Hundes chirurgisch an der Bauchdecke befestigen lassen.
Bewegung
Wenn Sie in einer Stadtwohnung oder in einem Haus auf einem kleinen Grundstück in einem Vorort leben, ist diese Rasse möglicherweise nicht für Sie geeignet. Ausgewachsene Leonberger sind in der Regel ruhig und zurückhaltend, brauchen aber dennoch täglich etwas Bewegung. Welpen und junge Hunde sind aktiv und lebhaft. Für erwachsene Hunde ist es von Vorteil, wenn sie mit ihrem Besitzer spazieren gehen oder auf dem Fahrrad mithalten können. Ein großer Garten mit einem hohen, stabilen Zaun ist der ideale Auslauf für einen Leo. Denken Sie daran, dass es sich um Arbeitshunde handelt. Drafting, also das Ziehen eines Wagens, und Agility sind zwei gute Möglichkeiten für einen Leo, sich zu beschäftigen.
Ausbildung
Der Leonberger ist sehr groß und kräftig. Außerdem haben Welpen und Junghunde viel Energie und sind sehr begeisterungsfähig. Aus diesem Grund ist die richtige Erziehung dieser Rasse sehr wichtig. Leonberger-Welpen sollten vor der 20. Lebenswoche sozialisiert werden, indem sie behutsam mit einer Vielzahl von Menschen, Tieren und Umgebungen in Kontakt gebracht werden. Gehorsamkeitsübungen in der Gruppe helfen dem Leo, sich zu einem gut erzogenen Begleiter und Hund zu entwickeln. Ein Leonberger ist wahrscheinlich kräftiger als sein Besitzer und kann sogar schwerer als dieser sein, und es ist wichtig, dass er lernt, das zu tun, was Sie von ihm verlangen.
Ernährung
Der Leonberger sollte ein qualitativ hochwertiges Hundefutter vertragen, das entweder im Handel erhältlich ist oder unter Aufsicht und nach Rücksprache mit dem Tierarzt selbst zubereitet werden kann. Jede Diät sollte an das Alter des Hundes angepasst sein (Welpe, erwachsener Hund oder Senior). Einige Hunde neigen zu Übergewicht, daher sollten Sie auf die Kalorienzufuhr und das Gewicht Ihres Hundes achten. Leckerlis können ein wichtiges Trainingsmittel sein, aber zu viele Leckerlis können zu Übergewicht führen. Informieren Sie sich, welche Nahrungsmittel für Hunde sicher sind und welche nicht. Wenden Sie sich an Ihren Tierarzt, wenn Sie Fragen zum Gewicht oder zur Ernährung Ihres Hundes haben. Sauberes, frisches Wasser sollte immer zur Verfügung stehen.